Der Flaschenhals litt nicht nur unter einer schlechten Versorgung mit Lebensmitteln, sondern auch unter einer mangelhaften Versorgung mit Zahlungsmitteln vonseiten der Reichsbank. Wie konnte man also verhindern, dass das Wirtschaftsleben völlig zusammenbricht?
Die Lösung war ziemlich kreativ: Man gründet einfach eine eigene Währung – das „Flaschenhals-Geld“ als Notlösung.
Das Problem dabei war jedoch, dass der Flaschenhals immer noch Teil des Deutschen Reiches und damit an die Verfassung gebunden war. Die Münzhoheit lag nach wie vor bei der Reichsregierung in Berlin. Einfach so eigenes Geld drucken – das wäre offiziell strafbar gewesen. Aber Glück gehabt: Die Reichsbehörden und die Reichsregierung drückten ein Auge zu und so ging bald die erste Serie des Flaschenhals-Geldes in Druck.
Die Geldscheine waren farbenfroh und kreativ gestaltet, meist mit lokalen Sehenswürdigkeiten wie der Pfalz bei Kaub oder besonderen örtlichen Ereignissen wie dem Erdrutsch am Nollig in Kaub verziert. Schon bald wurden die Notgeldscheine beliebte Sammlerobjekte im ganzen Deutschen Reich und machten aus der Not eine kleine Besonderheit.